Auch der Autokauf will gelernt sein. So manches vermeintliche Schnäppchen erweist sich im Nachhinein als böse Falle – oder als Fass ohne Boden. Heute, im Zeitalter von Garantie und Mängelhaftung auch bei Gebrauchten, verkauft kein seriöser Händler mehr einen Altwagen unter 3.000 Euro. Das Risiko ist ihm einfach zu groß, dass doch noch das eine oder andere Teil im Laufe eines Jahres seinen Geist aufgibt. So mancher Käufer im Internet ist schon böse hereingefallen. Wer nimmt beispielsweise nicht gerne das Angebot eines Verkäufers an, das Auto bis vor die eigene Haustür zu liefern. Herunterrollen lässt sich das Schnäppchen vom Hänger vielleicht noch, und der Vertrag ist schnell unterschrieben. Doch was ist, wenn der Wagen auf dem Weg zur Zulassungsstelle schon bockt? Da ist guter Rat buchstäblich teuer. Denn oft treten solche Händler unter einem Nicknamen im Internet auf, und die wirkliche Anschrift ist dann nur schwer oder gar nicht festzustellen. Es gilt unter Privatleuten in solchen Fällen das gute alte „Händlerehrenwort: Gekauft wie gesehen“, und schon sitzt man auf seinem „Schnäppchen“, zahlt eine Reparatur nach der anderen und sagt sich dann doch: „Hätte ich nur das etwas teurere Angebot des Vertragshändlers angenommen.“ Denn am Ende zahlt man genau so viel, hat aber immer noch kein fahrtüchtiges Gefährt. Eine andere Masche bei Neuwagen macht im Augenblick Furore. Da werden noble Karossen günstig angeboten, und der interessierte Käufer wird mit einem Koffer voller Geld an irgendeinen dubiosen Ort gelockt. Oft ist es ein seriöses Hotel, und das Ambiente der piekfeinen Suite blendet. Doch eh sich der ahnungslose Kunde versieht, ist er sein Geld los – und der Wagen bleibt weiter ein (Alb-) Traum. Wie man sieht, der Autokauf ist gar nicht so einfach. Dazu braucht der Interessent komplexe Kenntnisse über Steuern und Versicherungen, Schadensklassen, Wartung und Reparatur-Anfälligkeit. Gar nicht außer acht zu lassen, ist heute der horrend hohe Benzinpreis. Ob Hybridtechnik oder Gastank, Benziner oder Diesel, Kleinwagen oder Limousine, das alles will vorher bedacht sein. Schließlich bleibt der Autokauf immer auch eine ganz individuelle Angelegenheit. Jeder potenzielle Interessent stellt andere Anforderungen an „seinen“ Wagen. Ist man Fahranfänger oder geübt? Braucht man den Wagen in der Stadt oder über Land? Welchen Betrag hat man zur Verfügung? Wie bequem muss das Auto sein? Neu oder gebraucht; auf pump oder bar? EU-Wagen, Jahreswagen oder Tageszulassung? Dazu hilft dieses Ebook und gibt nützliche Tipps für den Erstkäufer. Wer sich ein Auto anschaffen will, und das möglichst ohne Pannen, muss dieses Ebook unbedingt vorher gelesen haben. Das ganz persönliche Limit Bevor man sich für den Kauf eines Autos entscheidet, muss man sein ganz persönliches finanzielles Limit festlegen. Was darf der Wagen maximal kosten? Wie viel kann ich für ihn aufbringen, ohne mich in meinen persönlichen Lebensumständen einzuschränken? Das ist das A und O vor jedem Autokauf. So mancher musste schon nach einiger Zeit die Segel streichen und seinen Autotraum bitter begraben, den Kreditvertrag aufkündigen und den Wagen durch die Bank verwerten lassen. Dabei sind es nicht allein die Anschaffungskosten eines Autos. Einmalige und wiederkehrende Nebenkosten So hat man einen ersten Überblick. Nun darf der Interessent jedoch nicht den Fehler machen und diesen Betrag komplett in den Kauf investieren. Denn man muss wissen, dass das Auto eine Reihe von einmaligen und wiederkehrenden Nebenkosten hat. Beispiel: Habe ich 10.000 Euro auf der hohen Kante liegen, kann ich nicht unbedingt den kompletten Betrag ausgeben, weil unter Umständen die monatlichen Nebenkosten zu viel von meinem Budget beanspruchen. Was nutzt mir also am Ende ein gutes Auto, das 10.000 Euro gekostet hat und noch lange hält? Aber die monatlichen Ausgaben für Steuern, Versicherung, Benzin, Inspektion, eventuell Reparatur oder Unfallschaden, Reifenabnutzung oder Zusatzinvestition wie Winterreifen lassen mir kaum noch Spielraum. Also, die grundsätzliche Entscheidung hängt eng von den eigenen Möglichkeiten und auch den Folgekosten ab, zu denen später noch Konkretes gesagt wird.

Grundsätzliches:  Neuwagen oder Gebrauchter?

Es bleibt nun die grundsätzliche Frage: Neuwagen oder Gebrauchter? Ein guter Gebrauchter ist heutzutage preislich nicht mehr weit von einem Neuwagen-Schnäppchen entfernt. Beispiel: Kein seriöser Händler bietet heute noch einen Gebrauchtwagen unter 3.000 Euro an. Das Risiko, das bei der heutigen gesetzlichen Lage einen professionellen Autohändler auch zur einjährigen Mängelhaftung für Gebrauchte verpflichtet, ist einfach zu groß. Ein seriöser Händler wird auch für einen Gebrauchtwagen immer zusätzlich eine ein- oder zweijährige Garantie mit anbieten. Da die Gefahr dann aber bei ganz billigen Fahrzeugen einfach zu groß wäre, dass innerhalb der Gewährleistungsfrist der Garantiefall eintritt, trifft man auf solche Gebrauchtwagen vornehmlich im Internet oder auf privaten Automärkten. Also finden sich bei seriösen Händlern heute gute Gebrauchte in der Regel erst ab 3.500 Euro aufwärts.
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