Vorwort

Wer heute sein Geld sicher und gewinnbringend anlegen will, hat es nicht leicht. Es gibt bereits Länder, die eine Strafsteuer für Sparkonten eingeführt haben. Wer einfach nur sein Geld zur Bank bringt, bekommt fast kaum noch Zinsen wie beim Geld im Sparstrumpf oder unterm Kopfkissen zu Hause. Die Inflation macht das Geld weniger wert. Man verliert, wenn man nicht andere Anlageformen wählt.

Viele Leute haben sich von Traum-Renditen in der Vergangenheit blenden lassen und nicht mehr auf Sicherheit geachtet. Zehn Prozent und mehr hat die Gier geweckt und den Verstand ausgeschaltet. So sind Anleger über Nacht ihr Vermögen losgeworden. Unter den Anbietern von Traum-Renditen waren hoch riskante Produkte, Beispiel: Wie kann man auf einen bestimmten Dollarkurs zu einem Zeitpunkt X spekulieren? Dann darf man sein Geld auch gleich nach Las Vegas bringen und in den Spielcasinos verzocken. Oder Sie spielen Lotto mit der Chance von eins zu mehreren Millionen auf den Jackpot.

Zocker-Mentalität macht Anleger blind und führt nur zu unsicheren Investitionen. Hier ist weniger wirklich mehr. Die Sicherheit hat ihren Preis: Wer sein Geld wiedersehen möchte, sollte sich mit weniger Rendite begnügen. Vier oder fünf Prozent über einen längeren Zeitraum sind doch eine sichere Bank statt auf zehn oder zwanzig Prozent zu setzen und dabei sein Geld möglicherweise zu verlieren.

Das Problem ist das gleiche wie beim Kartenspiel oder am Glücksautomaten: Man gewinnt mal und wird mutig, setzt darauf, dass die Glückssträhne immer so anhält. Oder man verliert und will seinen Einsatz zurück. Aber die Gesetze der mathematischen Wahrscheinlichkeit zeichnen ein ganz anderes Bild. Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass man bald die Verliererstraße einschlägt. Doch die Sucht nach mehr oder sein verlorenes Geld wieder zurückzugewinnen, lässt einen dann zocken.

Über Geld spricht man nicht – oder doch?

„Über Geld spricht man nicht!“ heißt es so schön in einem geflügelten Satz. Nun gut, der Nachbar muss nicht unbedingt wissen, was man auf der hohen Kante hat. Aber um die richtige, individuelle Anlage zu finden, müssen Sie mit jemandem reden. Dabei kommt es immer darauf an, was Sie wollen: Altersvorsorge, reine Geldanlage (weil man zu viel davon hat), Investment, Selbständigkeit, Haus bauen oder reiner Konsum (Auto, Schmuck, Gold, Antiquitäten und so weiter). Ihr Alter spielt dabei auch eine Rolle. Sind Sie jung, werden Sie eher in Luxus, Investment und Hausbau Ihr Geld einsetzen. Senioren dagegen sichern sich fürs Alter oder die mögliche Pflege eher ab. Geldanlage ist eine sehr individuelle Angelegenheit.

Und mit wem reden Sie denn? Bankangestellte gelten meist als befangen, weil sie möglichst eigene Produkte verkaufen wollen oder solche, die die höchste Provision garantieren. Versicherungsvertreter denken auch nur an Ihren eigenen Verdienst. So genannte unabhängige Finanzdienstleister haben meist auch ein Portfolio im Aktenkoffer, das ihnen hohe Eigenverdienste garantiert. Was also macht man, um sein Geld optimal anzulegen? Und wie findet man denn den richtigen Berater?

Beim Thema Geldanlage sollte man sich auf jeden Fall eigenes Fachwissen erarbeiten, denn sich selbst traut man doch wohl am besten. Ein Vergleich zweier oder dreier Berater könnte zudem hilfreich sein. Seitdem Bankangestellte ein Beratungsprotokoll über jedes Anlage-Gespräch schreiben müssen, sind die Tipps von Bankern unabhängiger geworden. Aber nicht jeder schreibt ein ordentliches Protokoll. Daran erkennen Sie schon, ob es Ihr Bankberater gut mit Ihnen meint oder nicht.

Wenn ein unabhängiger Finanzdienstleister oder Versicherungs-Agent sein Büro schon mit bestimmter Werbung ausstaffiert, dann sollten bei Ihnen die Alarmglocken klingeln. Schreibt er mit einem Kugelschreiber der Firma XY, hat er einen Jahreskalender der Versicherung AB? Dann passen Sie genau auf, was er Ihnen empfiehlt.

Es ist gar nicht so einfach, den richtigen Berater zu finden. Man braucht neben gesunder Menschenkenntnis auch objektive Merkmale wie Vergleichbarkeit von Produkten, Testergebnisse, Beweise anhand von Zertifikaten, TÜV-Siegeln und dergleichen. Dazu später mehr.

Beim Konto fängt es schon an!

Sie wollen doch Geld sparen und so anlegen, dass es sich vermehrt. Dann fangen Sie bitte bei Ihrem Konto an. Wissen Sie überhaupt, welche Gebühren Sie bezahlen? Sie sollten Ihr bestehendes Konto mal genauer überprüfen und mit anderen Anbietern vergleichen. Dazu legen Sie am besten eine Liste an. Was muss Ihr Konto erfüllen: EC-Karte, Kreditkarte, Online-Banking, Geldautomat, weltweite Verfügbarkeit Ihres Bargeldbezugs, Service vor Ort, welche Grundgebühr zahlen Sie, fallen Extragebühren für Buchungen an, Bankschließfach, Aktienhandel und so weiter? Was brauchen Sie also unbedingt und auf was können Sie verzichten? Welcher Bank-Typ sind Sie überhaupt? Erledigen Sie Ihre Bankgeschäfte überwiegend online und zahlen fast alles mit dem Plastikgeld? Oder wollen Sie einen persönlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe haben? Für jeden Typen gibt es das richtige Konto.

Ideal sind Online-Banken, die an ein weit verzweigtes Netz von Bankautomaten angeschlossen sind, wo man Bargeld rund um die Uhr bekommen kann (wenn der Automat nicht wieder mal kaputt ist!). Wer seine sonstigen Überweisungen, Geldgeschäfte, Zahlungseingänge und Rechnungen sowieso online erledigt, sollte nach solchen Online- oder Direkt-Banken Ausschau halten. Sie sind in der Regel günstiger und verlangen bei einem monatlichen Mindest-Zahlungseingang nicht einmal Gebühren. Solche Banken locken manchmal auch mit einem Startguthaben von bis zu 150 Euro.

Wer allerdings den klassischen Bankberater vor Ort haben möchte, ist bei seiner Filiale mit bundesweitem Netz besser aufgehoben. Wenngleich auch die Online-Banken solche Beratungsdienste haben, meist telefonisch. Aber manche Leute wollen ja auch ihrem Banker direkt in die Augen schauen.

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